Parkett verlegen: schwimmend oder verklebt?

Für jeden Bodenbelag ist es wichtig, dass er fachgerecht verlegt wird. So werden potenzielle Schäden vermieden und eine ansprechende Optik sichergestellt. Es geht beispielsweise um die Vermeidung einer Fugenbildung, saubere Abschlüsse zu den Wänden und nahtlose Übergänge zu anderen Räumen. Die Bildung einer dauerhaft geschlossenen Oberfläche – etwa um eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden – kann ebenfalls gefragt sein. Auch beim Parkett verlegen spielt die fachgerechte Montage eine zentrale Rolle. Schließlich ist ein Parkettboden eine echte Investition, und typischerweise soll er Jahre, Jahrzehnte oder gar mehrere Generationen halten. Im Folgenden informieren wir über eine wichtige Entscheidung und damit Weichenstellung direkt am Start: Kann, soll und muss ich das Parkett verkleben?

Parkett verklebt: Was heißt das genau?

In vielen Fällen ist es notwendig oder mindestens sinnvoll, das Parkett zu verkleben. Dafür wird zuerst der Untergrund vorbereitet, er sollte eben, sauber und trocken sein. Für die Verklebung wird optimalerweise ein spezieller emissionsarmer, wohngesunder Parkettkleber verwendet. Es gibt verschiedene Kleber-Arten mit unterschiedlichen Vorteilen. Wasserfreie Kleber schonen Holzdielen, welche empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, aber härten schnell aus – danach sind Korrekturen schwer. Wasserhaltige Kleber lassen sich länger verarbeiten, sollten aber nur bei Parkettausführungen verwendet werden, welche unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind.
Für die Verklebung wird nun zuerst der Kleber vorbereitet, falls notwendig, und dann gleichmäßig auf dem Untergrund aufgetragen. In Hinblick darauf, dass der Kleber früher oder später trocknet, sollte man die Arbeit in kleinere Teilflächen einteilen – passend zur eigenen Verlegegeschwindigkeit. Danach werden die Parkettdielen (oder Stäbe) verlegt. Je nach Parkettart verläuft die Verlegung natürlich etwas anders.

Welches Parkett muss verklebt werden?

Zwingend verklebt werden muss klassisches Stabparkett (woraus man zum Beispiel Fischgrät-Optiken kreiert) und andere Varianten von Massivparkett – etwa das robuste Hochkantlamellenparkett bzw. Industrieparkett. Diese sind aber weitaus weniger verbreitet als das dreischichtig aufgebaute „Fertigparkett“ oder „Klick Parkett“. Bei diesem stellt sich tatsächlich die Frage, ob man das Parkett schwimmend verlegt oder verkleben möchte – beides ist möglich! Lediglich bei der Frage „Parkett verkleben oder schwimmend verlegen über einer Fußbodenheizung“, sollte ganz klar die Verklebung gewählt werden. So wird ein winziger, isolierender Hohlraum zwischen Untergrund und Parkett vermieden, welcher die Wärmeleitfähigkeit der Fußbodenheizung beeinträchtigt. Wichtig ist ansonsten, ein Parkett zu wählen, welches gut mit einer Fußbodenheizung harmoniert, zum Beispiel Harthölzer wie Eiche oder Nussbaum (weniger geeignet: Buche).

Vorteile einer Verklebung von Parkett

Sollten Sie die Wahl haben zwischen Verkleben und schwimmend Verlegen, mag es reizvoll sein, die weniger aufwändige schwimmende Verlegung zu wählen. Schließlich erspart man sich Aufwand und Kosten. Aber tatsächlich bietet die Verklebung eine Reihe von Vorteilen:

  • Optimaler Wirkgrad einer Fußbodenheizung, da die Wärme gut weitergeleitet wird. Besonders effektiv hier: 2-Schicht-Parkett.
  • Weniger Trittschall, da der Boden fest mit dem Untergrund verbunden ist und so Schwingungen bzw. das leichte „Hämmern“ schwimmender Dielen auf den Boden darunter vermieden wird.
  • Insgesamt optisch ein ruhigeres, präziseres Oberflächenbild
  • Höhere Belastbarkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen
  • Einfachere Übergänge zu anderen Zimmern, da Dehnungsfugen und Übergangsleisten vielfach entfallen
  • Verklebtes Parkett lässt sich deutlich besser abschleifen, woraus eine längere Haltbarkeit resultiert.
  • Mit einer vollflächigen Verklebung lässt sich Parkett sogar im Badezimmer installieren. Wichtig hier: nur geöltes Parkett wählen und eine Holzart, welche Feuchtigkeit gut toleriert (am Ende des Tages unbedingt die Herstellerangaben bzw. -freigaben beachten!)

Nachteile klebende Verlegung

  • Deutlich höhere Anforderungen an den Selbstverleger. Viele Heimwerker, welche die schwimmende Verlegung meistern, überlassen diese Aufgabe lieber einem Fachbetrieb – natürlich mit den entsprechenden Zusatzkosten
  • Höhere Kosten durch die Verwendung von Parkettkleber
  • Im Gegensatz zu schwimmend verlegtem Parkett kann der verklebte Boden nicht sofort belastet werden, da der Parkettkleber aushärten muss
  • Emissionen des Klebers – deshalb unbedingt einen möglichst wohngesunden Kleber wählen
  • Eine Entfernung des Bodens ist aufwändig und mit mehr Schmutz verbunden (deshalb ist die beste Variante, ein Parkett zu wählen, welches man eine lange Zeit oder optimalerweise „unbegrenzt“ behalten möchte. Wenn Sie der Typ sind, der alle zehn Jahre einen neuen Bodenlook ins Zuhause holen möchte, sollte lieber die schwimmende Verlegung wählen!)

Vorteile schwimmende Verlegung

  • Vergleichsweise einfach und durch den geübten Heimwerker sehr gut selbst durchführbar – was die Kosten für einen Bodenleger spart.
  • Der Boden kann sofort belastet werden nach Verlegung
  • Die spätere Entfernung des Parketts ist einfach und unproblematisch – perfekt, wenn Sie gerne von Zeit zu Zeit einen neuen Parkettstil ins Zuhause holen möchten

Nachteile schwimmende Verlegung

  • Zusatzkosten: Je nach Untergrund brauchen Sie zusätzlich eine Dampfsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und eine Trittschalldämmung
  • Fugen werden mechanisch mehr belastet, was die Strapazierfähigkeit etwas vermindert. In stark genutzten Räumen oder auch im Gewerbebereich ist deshalb eine Verklebung empfehlenswert
  • Feuchtigkeit kann leichter durch die Fugen gelangen
  • Quell- und Schwindverhalten des Parketts kann eher zu einer geringen Fugenbildung führen
  • Höhere Bodenstärke: Fertigparkett ist an sich schon recht dick, und die zusätzlich benötigten Unterlagsbahnen können eventuell Umbauten oder das Abschleifen von Türunterseiten erforderlich machen
  • Der Wirkgrad bzw. der Wärmedurchlass einer Fußbodenheizung wird verringert. Es ist nicht unmöglich, Parkett über einer Fußbodenheizung schwimmend zu verlegen, aber diese „reagiert“ langsamer, und die Heizkosten können dadurch erhöht werden.
  • Ein Abschleifen des Parketts ist deutlich schwieriger bis unmöglich, da der Boden die Bewegungskräfte des Schleifens „mitmacht“

Gerne beraten Sie unsere Bodenexperten vor Ort in Stuttgart, was für Ihre individuelle Ausgangslage vor Ort und Ihr Wunschparkett die beste Lösung ist!

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