Unterkonstruktion Terrasse: Der Ratgeber vom Holzhandel

Eine neue Terrasse soll schön aussehen und möglichst lange halten. Um der Terrasse eine lange Lebensdauer zu verleihen, werden viele Gedanken verwendet auf die Wahl des passenden Terrassenbelags. Sollen es Holzdielen sein? Thermoholz? Oder vielleicht doch lieber WPC-Dielen? Wo lege ich die Terrasse an in Bezug auf die Himmelsrichtung? Welches Format soll sie haben?

Diese Fragestellungen sind alle sinnvoll, doch vernachlässigen Sie nicht das Thema „Unterkonstruktion Terrasse“! Denn wenn Ihre neue Terrasse lange halten soll, spielt nicht nur die Dauerhaftigkeit des Terrassenbelags eine Rolle, sondern auch, dass die Terrassendielen Unterkonstruktion optimal erstellt wurde. In diesem Ratgeberartikel widmen wir uns der Frage nach der optimalen Unterkonstruktion und weiteren Aspekten, die für die Verlegung von WPC- und Holzterrassendielen relevant sind.

Woraus sollte die Unterkonstruktion bestehen?

Terrassendielen aus Holz werden über einer komplexen Unterkonstruktion verlegt. Direkt unter den Dielen befindet sich eine querverlegte Lage aus Lagerhölzern, die aus dem gleichen oder einem ähnlichen Holz bestehen können. Alternativ kann hier eine Unterkonstruktion aus Aluminium verwendet werden – sogar eine Unterkonstruktion aus WPC ist bei der Holzterrasse prinzipiell denkbar.

Feuchtigkeit als größte Bedrohung
Bekanntermaßen ist anhaltende Feuchtigkeit ein großes Problem für Holz im Garten. So lange Holz – ob bei Terrassendiele, Sichtschutzzaun oder beim Gartenstuhl – gut trocknen kann, gibt es in der Regel keine Probleme. Doch wenn die Feuchtigkeit länger anhält, bildet sich ein Nährgrund für holzschädigende Pilze. Ein Holz mit einer besonders hohen Dauerhaftigkeitsklasse kann diesen Einflüssen länger widerstehen, doch selbst für das edelste Hartholz ist es wichtig, dass die Prinzipien des konstruktiven Holzschutzes gewahrt bleiben (etwa, dass sich keine Feuchtigkeit ansammeln kann). All dies gilt in besonderem Maße für eine Unterkonstruktion aus Holz! Das verwendete Holz sollte eine gute Dauerhaftigkeit aufweisen. Schließlich ist gerade unter dem Terrassenbelag eine schlechtere Durchlüftung gegeben, und gleichzeitig kann das Sonnenlicht schlechter für Trocknung sorgen als auf der Terrasse darüber.

Quell- und Schwindverhalten bei Holz
Jedes Holz reagiert unterschiedlich stark mit Ausdehnen oder Zusammenziehen, wenn sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit ändern. Stark „arbeitende“ Terrassendielen benötigen deshalb auch eine feste Verschraubung, eine unsichtbare Befestigung mit Clips ist nicht ratsam. Geht es nun um die Unterkonstruktion, so sollte das Quell- und Schwindverhalten von Terrassenbelag und dem Holz der Unterkonstruktion möglichst ähnlich sein (was logischerweise der Fall ist, wenn das selbe Holz gewählt wird). Gleichermaßen ist auch die Kombination von WPC Terrasse und Unterkonstruktion aus WPC sinnvoll!

Sorgen Sie für eine ausreichende Hinterlüftung
Wie schon erwähnt, wird eine Unterkonstruktion besonders stark strapaziert durch anhaltende Feuchtigkeit. Wie kann man nun für eine ausreichende Luftzirkulation sorgen, welche das Holz (oder das WPC) der Unterkonstruktion trocknen lässt? Hier sind sowohl ein ausreichender Abstand zur Wand des Hauses als auch genügend breite Abstände zwischen den Dielen der Terrasse effektiv. Liegt die Terrasse auf gleicher Höhe wie die Grasnarbe, ist am Rand ein Spalt für die Luftzufuhr wichtig. Hier können Rasenkantensteine helfen, um den nötigen Abstand zum Rasen beizubehalten.

Besonders schwierig sind die Bedingungen bei einer Nordterrasse, die wenig Sonne abbekommt. Hier sollten Sie eine besonders dauerhafte Unterkonstruktion wählen, z.B. aus Aluminium, WPC oder auch einem witterungsresistenten Hartholz.

Ausreichend Abstand zwischen Terrasse und Untergrund
Die Unterkonstruktion bewirkt einen Abstand zwischen Untergrund und den Terrassendielen und eine damit verbundene Hinterlüftung. 20 cm oder gar mehr während optimal, aber leider lassen es die Gegebenheiten vor Ort oft nicht zu, diesen Abstand zu realisieren! Je geringer dieser Abstand, desto haltbarer sollte die Unterkonstruktion sein. Zusätzlich gilt es, die Terrassenkonstruktion nicht allzu stark „zuzubauen“, etwa mit Abdeckbrettern. Manchmal können auch Lüftungsgitter sinnvoll sein. Vor Ort in Stuttgart können Ihnen unsere Gartenberater einen Tipp dazu geben, wie Sie Ihre Unterkonstruktion optimal anlegen können!

Unser Rundum-Sorglos-Tipp für die Unterkonstruktion: Aluminium
Eine Unterkonstruktion aus Aluminium bietet zahlreiche Vorteile und ist – vor allem bei einem hochwertigen, langlebigen Terrassenbelag – die perfekte Ergänzung. Aluminium ist bekanntermaßen sehr witterungsbeständig und stabil, dabei angenehm leicht und sehr gut zu verarbeiten. Es erlaubt besonders niedrige Aufbauhöhen bei der Unterkonstruktion. Aluminium mit schwarzer Pulverbeschichtung ist überdies sehr „unauffällig“ unter einer Terrasse (sprich: kein gelegentliches Glitzern).

Welche Unterkonstruktion bei WPC?

Wenn auch WPC bekanntermaßen sehr dauerhaft ist, gelten dennoch alle Empfehlungen für die Holzterrasse auch hier. Schlussendlich können Sie WPC als besonders langlebiges Terrassenholz betrachten, welches aber gleichermaßen geschützt werden muss durch eine Unterkonstruktion, welche einen „konstruktiven Holzschutz“ gewährleistet! WPC ist sicherlich eine gute Wahl bei der Unterkonstruktion, alternativ bietet sich Aluminium an.

Wie wähle ich die Abstände bei der Unterkonstruktion?

Jedes Terrassenmaterial benötigt einen unterschiedlichen Abstand bei der stützenden Unterlage, um ein Durchbiegen zu verhindern. Sowohl das Material als auch die Stärke der Dielen spielt hier eine Rolle – hier sollten Sie einfach der Herstellerempfehlung folgen oder auch Ihren Holzfachhandel um Rat fragen. Klassisch sind Achsmaß-Abstände von 40 cm bis 60 cm.


Welches Gefälle und welche Abstände bei den Fugen?

Ein Gefälle lässt das Wasser abfließen
Feuchtigkeit muss so gut und schnell wie möglich vom Holz verschwinden. Dazu benötigt es die bereits ausführliche Möglichkeit der Belüftung / Hinterlüftung für Terrassendielen und die Unterkonstruktion. Auf der Oberfläche der Terrassendielen wird Wasser durch ein Gefälle abgeführt (ca. 2 %). Planen Sie dieses Gefälle bereits zu Beginn Ihres Terrassenprojekts mit ein – idealerweise bereits bei der Vorbereitung des Untergrunds. Wenn möglich, sollte das Gefälle vom Haus weg und nicht quer dazu verlaufen, da man sonst die Schräge der Terrasse sieht durch den Kontrast mit den geraden Linien der Hauswand. Bei geriffelten und genuteten Terrassendielen ist ein Gefälle entsprechend zu Rillen und Nuten sinnvoll, aber keine Notwendigkeit. Auch bei Terrassendielen mit glatter Oberfläche ist ein Gefälle in Längsrichtung ratsam, da es meist eine kleine Schüsselung an den Seiten gibt, welche das Wasser seitlich schwerer ablaufen lässt.

Je mehr das Material „arbeitet“, desto höher der Abstand
Holz, aber auch WPC können sich ausdehnen und zusammenziehen. Je höher das Quell- und Schwindverhalten, desto größer muss logischerweise auch der Abstand ausfallen. Selbst im maximal ausgedehnten Zustand, wenn sich das Holz voll Wasser gesogen hat, sollten noch knapp 4 mm Fugenabstand für Hinterlüftung und Wasserablauf übrigbleiben.

Übrigens:Während Terrassendielen aus Holz sich in Querrichtung ausdehnen und zusammenziehen, geschieht dies bei WPC in Längsrichtung! Dies erlaubt einerseits geringere Fugenabstände zu den Seiten, aber dafür benötigt es Bewegungsraum an den Kopfenden (eine 6 Meter lange WPC-Diele kann sich bis zu zwei Zentimeter ausdehnen).

Zusätzliche Hinweise für Holz & WPC Unterkonstruktion

Der vorliegende Ratgeber hat versucht, Sie für die wichtigsten Aspekte bei Terrasse und Unterkonstruktion zu sensibilisieren, nebst einer Reihe an praktischen Empfehlungen. Doch bei der Terrassendielen-Verlegung gibt es keine Pauschal-Antworten oder Patentrezepte: Eine individuelle Beratung passend zu Ihren individuellen Begebenheiten kann der ausführlichste Ratgeber nicht ersetzen!

Weitere Tipps:

  • Bei Holz-Terrassendielen sollten Sie die Kopfenden mit einem Stirnkantenwachs versehen, um Trocknungsrisse zu verhindern.
  • Der Abstand zu Haus und anderen festen Bauteilen sollte stets mindestens 10 mm betragen.
  • Unterlagscheiben aus Kunststoff werden zwischen Terrassendielen und Unterkonstruktion verwendet. Wichtig ist auch die Trennung von Holz und Stein durch Gummigranulatpads oder ähnliches, etwa bei Unterkonstruktion und darunterliegenden Betonsteinen. Beides dient dem Schutz vor Feuchtigkeitsschäden.
  • Auch der Untergrund sollte gut entwässert werden, etwa durch Anlegen einer Drainage.

➳ Informieren Sie sich zu unserem starken Terrassen-Sortiment: Wir bieten Terrassendielen aus Holz & WPC sowie Terrassendielen aus HPL.

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